Plötzlicher Herztod! Immer wieder schockieren Fallberichte von Sportlern, die während der Ausübung ihrer Sportart tot zusammenbrechen. Die Diagnose lautet zumeist auf plötzlichen Herztod.
Vorsorgeuntersuchung – Check-up
Zu den häufigsten Ursachen des plötzlichen Herztodes zählen die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) oder eine verschleppte Herzmuskelentzündung (Myokarditis). Eine sichere Methode, um diese Hauptrisiken frühzeitig zu identifizieren, ist die Magnetresonanztomografie (MRT). Das fanden Radiologen an der Universitätsklinik Tübingen heraus, die 51 Leistungssportler und 25 weitere Probanden mit diesem Schnittbildverfahren untersucht haben.
Myokarditis – oft fängt es mit einer Erkältung an
Hochleistungs-, aber auch ambitionierte Amateursportler neigen dazu, sich nach einer schweren oder langwierigen Erkältung nicht ausreichend zu schonen, sondern zu rasch das Training wieder aufzunehmen. Das kann gefährlich werden, wenn hinter einer scheinbar harmlosen Grippe eine Entzündung des Herzmuskels lauert.
Hypertrophe Cardiomyopathie (HCM) – eine Sache der Gene
Die häufigste Ursache für den tödlichen Zusammenbruch bei jungen Sportlern ist die HCM. „Das Wachstum des Herzmuskels ist ein physiologischer Anpassungsvorgang an intensivierte Trainingsleistungen“, erklärt Studienleiterin Dr. Stefanie Mangold der Universitätsklinik Tübingen, die verschiedene Patienten in dieser Studie untersucht hat. Gefährlich aber wird es, wenn es zu einer asymmetrischen Verdickung des Ventrikelseptums, der Scheidewand von linker und rechter Herzkammer kommt. „Hierdurch kann es zu einer Hemmung des Blutflusses aus der linken Herzkammer in die Hauptschlagader kommen, was bei hoher körperlicher Belastung unter Umständen tödliche Folgen haben kann“, führt Frau Dr. Mangold aus. „Das unregelmäßige Wachstum des Herzmuskels ist dabei nicht das Resultat falschen Trainings, sondern bereits genetisch bedingt“, ergänzt Oberarzt PD Dr. Ulrich Kramer. „Bei den meisten Menschen, die keinen ausgiebigen Sport betreiben, wird diese Genmutation aber unter Umständen aufgrund fehlender klinischer Symptomatik lange nicht erkannt.“
Das gefährliche an der HCM: Der Sportler selbst merkt zunächst nichts von diesem ungleichmäßigen Muskelwachstum und selbst im Ultraschall und EKG lässt sich die HCM nicht immer eindeutig nachweisen. „Eine sichere Diagnosenstellung ist häufig erst durch die Magnetresonanztomographie möglich“, sagt Frau Dr. Mangold und ergänzt: „Die MRT stellt die Organstrukturen sehr genau dar, sodass wir auf den Bildern sehen können, ob das Ventrikelseptum unnatürlich verdickt ist und somit beurteilen können, ob der Befund physiologisch auf die sportliche Belastung zurückzuführen ist oder eine genetisch bedingte Hypertrophie vorliegt.“
Kardio-MRT – für manche Sportler empfehlenswert
Sollte sich aufgrund dieser diagnostischen Genauigkeit jeder Sportler regelmäßig einer MRT unterziehen? „Die regelmäßige Anwendung der MRT ist sicher übertrieben“, sagt Dr. Kramer, „allerdings wäre es vorstellbar, dass zukünftig Profi-/Hochleistungssportler (z.B. Fußballer) im Rahmen der medizinischen Untersuchungen einer Kardio-MRT zugeführt werden. Und auch der engagierte Amateursportler tut gut daran, im Rahmen eines Check-ups auch über eine MRT-Untersuchung des Herzens nachzudenken – immerhin haben wir in unserem Studienkollektiv bei vier Teilnehmern entzündliche Prozesse des Herzmuskels und bei einem Sportler eine HCM nachweisen können. Alle Teilnehmer fühlten sich dabei subjektiv beschwerdefrei und körperlich fit.“ (Pressemitteilung deutsche Röntgengesellschaft 1. Juni 2011).
Auch Patienten, die seit längerem über Herzbeschwerden klagen, an einer Gefäßerkrankung des Herzens leiden oder wegen anderer kardiologischer Probleme bereits in internistischer Behandlung sind, kann die MRT-Untersuchungen in manchen Fällen neue Erkenntnisse bringen, die Ihrem behandelnden Arzt in der Wahl der richtigen Therapie hilfreich sein können. Fragen Sie diesbezüglich Ihren Haus- oder Facharzt.
Wir bieten in der Radiologie Bamberg Herz-MRT Vorsorgeuntersuchungen an. Die Untersuchung wird in entspannter Atmosphäre unter ständiger Betreuung in einem hochmodernen MRT-Gerät der Firma Siemens durchgeführt. Die Untersuchung dauert etwa 45 Minuten, im Anschluss wird einer unserer Ärzte das Resultat mit Ihnen besprechen. Der schriftliche Befund wird bei Bedarf noch am selben Tag an Ihren Hausarzt bzw. Internisten weitergeleitet.